So stellen Sie eine stabile Funkverbindung zwischen Ajax-Geräten sicher

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Die Geräte des Sicherheitssystems verwenden eine Zwei-Wege-Funkkommunikation. Der Hub überträgt Befehle, ändert Einstellungen und überprüft das Vorhandensein von Geräten im Netzwerk. Die Geräte übertragen Ereignisse und Alarme sofort über Funk. Eine zuverlässige Kommunikation ist einer der Schlüsselfaktoren für die Effektivität eines Sicherheitssystems und erfordert daher die besondere Aufmerksamkeit des Errichters.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kenntnisse ein Fachmann haben sollte, wie der Installationsprozess eines Sicherheitssystems abläuft und was Sie beachten müssen.

Struktur des Ajax Funknetzes

Die Geräte des Ajax-Sicherheitssystems kommunizieren über das proprietäre Zwei-Wege-Funkprotokoll Jeweller. Das Funknetz des Systems wird um den Hub (zentraler Knotenpunkt) herum aufgebaut. Sollte mehr Funkreichweite benötigt werden, können Funk-Repeater eingesetzt werden.

Das Ajax-System kann bis zu 200 Geräte beinhalten, darunter 5 Funk-Repeater.

Das Funkprotokoll Jeweller verwendet die Frequenzen 868 MHz oder 915 MHz (je nach Vertriebsregion). Unter idealen Bedingungen beträgt die maximale Kommunikationsreichweite zwischen den Geräten und dem Hub 2000 Meter.

MotionCam und MotionCam Outdoor Bewegungsmelder verwenden gleichzeitig zum Funkprotokoll Jeweller auch das Funkprotokoll Wings, über welches die Übertragung von Fotos an entsprechend kompatible Hubs abläuft.

Funk-Repeater kommunizieren nur mit dem Hub und können nicht über einen anderen Funk-Repeater verbunden werden.

Bewegungsmelder der MotionCam Serie können nicht über einen Funk-Repeater verbunden werden.

Was Sie vor der Montage wissen müssen

Vor der Montage sollten Sie sich mit den Grundlagen der Funkkommunikation und mit Faktoren, die die Stabilität der Kommunikation beeinflussen, vertraut machen. Außerdem sollten Sie die technischen Eigenschaften und Einschränkungen der verwendeten Funkgeräte kennen.

Wie Funkkommunikation funktioniert

Eine bündige Antwort finden Sie auf unserer Seite „Funkreichweite von Jeweller“. Dort werden die Grundlagen der Funkkommunikation erläutert: Interferenz, Brechung, Streuung, Absorption und Reflexion des Signals durch Hindernisse. Zusätzlich finden Sie auf der Seite ein Kommunikationsreichweiten-Rechner. Das Tool kann zur Installationsplanung und um dem Kunden die Notwendigkeit des Kaufs von Funk-Repeatern zu verdeutlichen, nützlich sein.

Erkunden Sie die Seite „Funkreichweite von Jeweller“.

Kenntnisse über die Möglichkeiten der Funkkommunikation und die Eigenschaften der Ajax-Geräte

Die maximale Reichweite der Funkverbindung bei der Zwei-Wege-Kommunikation wird durch die Kapazität des Geräts mit der geringeren Reichweite festgelegt. Wenn z. B. der Hub 2 Plus eine Reichweite von 2.000 Metern und das KeyPad Plus eine Reichweite von 1.700 Metern hat, wäre die mögliche maximale Distanz zwischen den beiden Geräten 1.700 Meter.

Die maximale Funkreichweite der Ajax Geräte ist auf der Verpackung, in der gedruckten Anleitung, auf der Produktseite auf unsere offiziellen Website und in den Benutzerhandbüchern angegeben. Außerdem sind in den Benutzerhandbüchern die jeweiligen Modelleigenschaften und Empfehlungen aufgeführt, die für alle Ajax-Funkgeräte gelten.

Zum Beispiel sollen kabellose Geräte nicht wie folgt installiert werden:

  • näher als 1 Meter von einem Hub oder Repeater entfernt;
  • in der Nähe von großen Metallobjekten und Spiegeln sowie in Metallkästen und -schränken;
  • in der Nähe von Stromkabeln, Routern, Modems und anderer vergleichbarer Elektronik;
  • auf dem Kopf stehend oder horizontal, wenn das Gerät nicht für diese Installationsmethode gedacht ist.

Der Abstand zwischen den Bewegungsmeldern MotionCam sollte über 1 Meter groß sein.

Lesen Sie die Benutzerhandbücher der Ajax Geräte.

Wie Sie die Montage vorbereiten

Mit der Aufgabe, eine stabile Funkverbindung zu gewährleisten, besteht die Vorbereitungsphase der Installation des Sicherheitssystems aus der Kommunikation mit dem Kunden oder einer anderen Person, die mit den Besonderheiten und Plänen für die Nutzung der Anlage vertraut ist, sowie aus der Funkaufklärung.

Wird die Funkaufklärungsphase mit der Montage von Systemgeräten kombiniert, kann es zu Zeitverschwendung, ineffizienter Nutzung von Geräten oder sogar zur Notwendigkeit einer erneuten Montage kommen. Besonders an Standorten, die groß und/oder komplex in Bezug auf die Funkkommunikation sind.

Führen Sie ein Gespräch mit dem Kunden

Es ist wichtig herauszufinden, wie das geschützte Objekt verwendet werden soll. Vor allem, wenn das System auf einer großen Fläche, mehreren Etagen oder sogar in mehreren Gebäuden montiert werden soll.

Bei der Absicherung des Geländes ist es sinnvoll, die Möglichkeit parkender Autos zu berücksichtigen, da sie die Ausbreitung von Funkwellen behindern und so Bereiche ohne Funkabdeckung schaffen können.

Wenn nach der Montage des Systems große funkundurchlässige oder reflektierende Objekte, wie Spiegel, Schränke mit Spiegeltüren, Metallschränke oder Regale, in das Gebäude eingebaut werden, können einige Melder oder sogar alle Melder eines Raumes die Funkkommunikation verlieren. Der Kunde sollte davor gewarnt werden.

Indem Sie die spezifische Verwendung der Einrichtung klären, verringern Sie die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Systeminstabilität.

Führen Sie eine Funkaufklärung der Anlage durch

Die Funkaufklärung beinhaltet eine Ortsbegehung durch einen Errichter, die Bestimmung der Störgröße im Funkfrequenzband, die Identifizierung von Funklöchern, die Überprüfung der Qualität des Mobilfunknetzes und die Überprüfung des Funknetzes des Sicherheitssystems an allen zu überwachenden Stellen des Standorts.

Was Sie für die Funkaufklärung benötigen

Zur Funkaufklärung in einem kleinen Objekt reichen ein Hub und ein einzelnes Ajax-Gerät mit Funktestmodus aus. Typischerweise wird ein Glasbruchmelder GlassProtect verwendet, da er die geringste Jeweller-Kommunikationsreichweite von 1200 Metern hat.

Wenn Sie Melder mit Fotoverifizierungsfunktion in Ihrem Sicherheitssystem verwenden möchten, müssen Sie zusätzlich das Funkprotokoll Wings testen. Dafür benötigen Sie einen MotionCam Melder und einen kompatiblen Hub.

An großen und/oder in Bezug auf die Funkkommunikation komplexen Standorten werden zudem Funk-Repeater verwendet.

Wie führt man die Funkaufklärung durch

Der Test-Hub wird an einem geeigneten Ort platziert, d.h. an einem Ort mit minimalen Störungsquellen für Funkkommunikation, Stromanschluss, kabelgebundenem Internet, zuverlässigem WLAN- und Mobilfunkempfang. Außerdem sollte der Platzierungsort möglichst unauffällig sein. Setzen Sie in den Hub SIM-Karten verschiedener Mobilfunkbetreiber ein.

In der Ajax-App können die folgenden Zustände der Hub-Zentrale ermittelt werden: Mittlerer Rauschpegel (dBm) (der zulässige Pegel liegt unter 80 dBm); Mobilfunk-Signalstärke jeder SIM-Karte (mindestens 2 Balken) und WLAN-Signalstärke (mindestens 2 Balken).

Den Jeweller-Signalstärketest findet man in den Meldereinstellungen. Nach dem der Test gestartet wurde, muss man mit dem Melder alle Orte, an denen Melder montiert werden sollen, abgehen. An jedem Ort muss der Signalstärketest 2-3 Minuten lang durchgeführt werden.

Dort, wo Sie Melder montieren möchten, sollte die Signalstärke mindestens zwei Balken anzeigen. Sollten Teile des Geländes eine geringere oder instabile Signalstärke aufweisen, können Sie entweder den Hub verschieben oder Funk-Repeater zum System hinzufügen. Wenn Sie den Hub neu platzieren, müssen Sie den Signalstärketest an allen gewünschten Montageorten wiederholen.

Wenn Sie Melder mit Fotoverifizierungsfunktion montieren möchten, müssen Sie zusätzlich Signalstärketests von Wings durchführen.

Basierend auf den Ergebnissen der Funkaufklärung wird die Liste der Sicherheitsgeräte angepasst. Falls erforderlich, wird ein anderes Hub-Modell gewählt, Funk-Repeater oder Transmitter / MultiTransmitter Integrationsmodule für kabelgebundene Melder hinzugefügt (zum Schutz von funkundurchlässigen Standorten).

Hub Hub Plus Hub 2 (2G) Hub 2 (4G) Hub 2 Plus Hub Hybrid (2G) Hub Hybrid (4G)
Geräte 100 150 100 100 200 100 100
Fotoverifizierung nein nein ja ja ja ja ja
Funk-Repeater 1 5 5 5 5 5 5
WLAN nein ja nein nein ja nein nein
Mobilfunk 2G
1 SIM
2G/3G
2 SIM
2G
2 SIM
2G/3G/LTE
2 SIM
2G/3G/
4G(LTE)
2 SIM
2G
2 SIM
2G/3G/LTE
2 SIM

Zum vollständigen Vergleich von Hubs

Der Errichter zeichnet einen detaillierten Montageplan der Geräte auf dem Grundriss ein und macht falls erforderlich Fotos von Montageorten. Wenn die Funkaufklärung und die Montage zeitlich deutlich auseinander liegen, wird durch die Fotos sichergestellt, dass keine Veränderungen an der Einrichtung vorgenommen wurden, die die Funkkommunikation beeinträchtigen könnten.

Führen Sie vorab eine Funkaufklärung am Standort durch. Dies hilft bei der Auswahl der Geräte und reduziert die Montagezeit erheblich.

Was Sie bei der Montage beachten müssen, um eine stabile Funkverbindung sicherzustellen

Wenn sich die Situation vor Ort nicht wesentlich verändert hat und die Funkverbindung somit nicht erneut getestet werden muss, beginnt der Errichter mit der Montage der Geräte. Die Reihenfolge der Gerätemontage ist unerheblich, da die Standorte der Geräte anhand des erstellten Lageplans bereits festgelegt sind und durch die bei der Funkaufklärung erstellten Bilder überprüft werden können.

Bevor ein Melder mit Schrauben oder anderen sicheren Befestigungsmitteln an der Oberfläche befestigt wird, muss eine Dämpfungsprüfung durchgeführt werden. Diese simuliert das Auftreten neuer Störquellen und Veränderungen in der Umgebung des Standorts. Dafür wird der Melder vorübergehend mit doppelseitigem Klebeband oder Kabelbindern montiert, dann wird der Knopf Dämpfung in der Ajax App gedrückt. Nach der Prüfung muss die Sendeleistung wieder auf Automatisch zurückgesetzt werden.

Wenn die Ergebnisse des Dämpfungstests nicht zufriedenstellend sind, muss der Melder bewegt werden. Sollte sich die Situation so nicht verbessern, müssen der Hub verschoben, Funk-Repeater oder verkabelte Geräte in das System eingefügt werden.

Wenn der Hub verschoben wird, muss die Funksignalstärke aller Geräte im System erneut getestet werden.

Befestigen Sie die Geräte erst nach erfolgreichem Funksignalstärke Test und der Dämpfungsprüfung mit Schrauben oder anderen Befestigungsmitteln an der Oberfläche.

Tipps von Errichtern

  1. Lesen Sie unbedingt die Benutzerhandbücher der Ajax-Geräte. Außerdem lohnt es sich, die Schulungsvideos des Ajax Support-Teams auf dem offiziellen YouTube-Kanal anzuschauen. Dies hilft Ihnen Installationsfehler und negatives Kundenfeedback zu vermeiden.
  2. Für manche Standorte ist die ausschließliche Verwendung von Funkkommunikation keine Lösung. So ist es z. B. äußerst schwierig, in einem Metallhangar mit Metallregalen, in denen Metallteile gelagert werden, eine stabile Funkverbindung herzustellen. Auch ein Keller mit Stahlbetonwänden und -böden kann mit Funkgeräten schlecht ausgestattet werden. Kombinieren Sie kabellose mit kabelgebundenen Geräten, die über Integrationsmodule angeschlossen werden.
  3. Wenn der Hub nach der Installation über zu viele Störungen im System benachrichtigt, ist es wahrscheinlich, dass in der Nähe ein Gerät installiert wurde, dass im Jeweller Frenquenzband funktioniert und somit das Frequenzband stört. Sollte dies nicht der Fall sein, wird die Kommunikation in der Anlage vermutlich absichtlich gestört. Kontaktieren Sie den Kunden.
  4. Wenn alle Empfehlungen befolgt wurden, die Melder jedoch trotzdem die Funkverbindung verlieren, obwohl der Rauschpegel im Normalbereich liegt, kann das Problem auch an der Hardware des Melders liegen. Kontaktieren Sie den Ajax Systems Support.
  5. Häufig besteht die Annahme, dass die Kommunikationsqualität der Ajax Geräte durch eine geringe Batterieladung beeinträchtigt wird. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Sollte es ein Problem mit der Signalstabilität geben, suchen Sie nach anderen Ursachen.

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